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2. Kapitel: Eine quakende Begegnung

Die Tal-Ente schwamm also an das Ufer des Sees und watschelte auf die grüne Wiese. Dann machte sie sich auf den Weg und ging am See entlang. Sie wollte über die Wiese zum nahen Wald kommen. Von dort aus würde sie den Berg erreichen und sich dann auf den steilen Weg zur Berg-Ente machen. Sie war ganz in Gedanken, als sie plötzlich jemand von der Seite anquakte:
„Hallo! Wohin des Weges?“ Die Tal-Ente sah sich verwirrt um.
„Ich bin hier, am Seeufer, gleich neben der großen gelben Blume!“, sprach der Frosch.
„Oh, guten Tag Frosch! Wie geht es dir?“, fragte die Tal-Ente, als sie den grünen Frosch erblickte.
„Danke, mir geht es gut. Aber wohin gehst du denn, Tal-Ente?“
„Ach, weißt du Frosch, hier ist keine Ente außer mir, das macht mich traurig. Darum möchte ich die Berg-Ente besuchen, damit ich nicht so alleine Quaken muss.“, antwortete sie.
„So?“, quakte der Frosch verwundert. „Aber du hast das Tal doch noch nie verlassen!“
„Und genau deswegen wird es jetzt Zeit!“, antwortete die Tal-Ente.
„Das klingt sehr aufregend!“, meinte der Frosch.
„Ja, ich bin schon neugierig, was ich auf meiner Reise erleben werde, aber so weit bin ich wirklich noch nie alleine gewatschelt.“, meinte die Tal-Ente unsicher.
Der Frosch merkte, dass die Tal-Ente etwas Aufheiterung gebrauchen könnte und hatte eine schöne Idee:
„Lass uns zum Abschied gemeinsam ein paar Lieder quaken! Das soll dich fröhlich stimmen, damit du dich zuversichtlich und mutig auf deine Reise machen kannst.“
„Oh ja, gerne!“, antwortete die Tal-Ente. „Ich werde mir Mühe geben, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich das singen kann. Aber ich versuche es gerne.“
Und so quakten sie ein paar Froschlieder. Die Ente quakte wie Enten Quaken und der Frosch, wie eben die Frösche Quaken.

Das Froschlied:
(Melodie: Kuckuck ruft’s aus dem Wald)

Plitsch platsch, plitsch platsch,
klingt‘s aus dem Matsch!
Kommt lasst uns springen,
hüpfen und singen!
Fröschlein, Fröschlein,
badet im Matsch!

Fliegen, Mücken,
schmecken uns gut!
Die Zungen, die langen
werden was fangen!
Wenn wir satt sind
wird ausgeruht.

Das Freundelied:
(Melodie: Alle meine Entchen)

Frösche haben eine
ziemlich grüne Haut, ziemlich grüne Haut,
sie quaken gern leise,
doch Enten quaken laut!

Enten haben Federn,
Frösche aber nicht, Frösche aber nicht,
Enten haben einen
Schnabel im Gesicht!

Schwimmen, Tauchen, Quaken
tun wir beide gern, tun wir beide gern,
Wenn wir gemeinsam quaken
hört man uns nah und fern.

Die Tal-Ente und der Frosch hatten viel Spaß. Sie quakten gemeinsam noch einige Lieder und zum Schluss sprach der Frosch glücklich:
“Ich bin begeistert! Das hast du wunderbar gemacht, liebe Tal-Ente! Du bist eine sehr begabte quakende Sängerin!“
„Vielen lieben Dank, lieber Frosch, das hat mir auch wirklich Spaß gemacht! Jetzt werde ich aber losgehen, ich habe noch einen langen Weg vor mir.“
Die beiden verabschiedeten sich voneinander. Der Frosch sprang wieder in den See und die Tal-Ente watschelte weiter ihres Weges.
Doch insgeheim dachte die Tal-Ente stolz:
„Er hat mich sehr gelobt, ich sollte öfter mit ihm etwas singen, denn das macht mir Spaß und anscheinend kann ich es auch gut!“.
Voller froher Gedanken watschelte die Tal-Ente gut gelaunt über die grüne Wiese zum nahen Mischwald.